körper-psychotherapie

„I am rooted, but I flow.“

Virginia Woolf

 

“Du musst lernen, auf dich zu warten.”

Ilse Schmidt-Zimmermann

Kinder, Körperpsychotherapie

Der Körper wurde in den Anfängen der Psychotherapie vernachlässigt. Dabei ist unser Körper die Grundlage unserer menschlichen Existenz, sozusagen unsere „Behausung“, unsere „Heimat“. Er ist untrennbar mit unseren Emotionen verbunden und nimmt die Atmosphäre auf, in der wir groß werden, um sie zu verkörpern. Über den Körper finden wir oft einen leichteren und direkteren Zugang zum Unbewussten und tieferliegenden Gefühlen als über die Sprache. Er ist ein Spiegel unserer Seele, Emotionen werden durch Körperempfindungen symbolisiert. Viele Menschen haben jedoch Schwierigkeiten, ihren Körper überhaupt zu spüren. Dahinter kann sich ein Schutzmechanismus verbergen – indem der Körper nicht gespürt wird, werden unangenehme Gefühle vermieden. Dies hat eine starke Einschränkung der Lebendigkeit und Feinfühligkeit im emotionalen und körperlichen Bereich zur Folge. Wenn Schmerz verdrängt wird, kann auch Freude weniger stark empfunden werden. Die Orientierung im Leben fehlt. Wir haben ein körperlich verankertes Gefühl, was für uns stimmt und was für uns nicht stimmt. Jedoch müssen wir uns erlauben, es wahrzunehmen, auch wenn es Konzepte über uns selbst oder das Leben ins Wanken bringen kann. 

Katzen, Körper
Rentier, reiten, Körper

Unsere Körperhaltung spiegelt unsere Haltung gegenüber dem Leben wider – wo spannen wir uns an und werden enger als nötig, wo fehlt uns Kraft und wir sinken zusammen? Bewusstheit darüber, wie wir in unserem Körper durchs Leben gehen, kann uns helfen, uns selbst besser zu verstehen. Körperpsychotherapie schärft die Wahrnehmung des Körpers und stärkt darüber den Selbstkontakt. Diese Art der Wahrnehmung und des Kontakts kann aktiv erlernt werden, braucht jedoch Zeit, um sich zu entwickeln. Wir können Blockaden im Körper spüren. Vielleicht sind spezifische Körperregionen der Wahrnehmung nicht zugänglich oder werden als getrennt voneinander empfunden. Dies hat Entsprechungen zu unserem Seelenleben, unseren Emotionen, unserer Geschichte. Mehr Verbundenheit in und mit unserem Körper bedeutet mehr Verbundenheit mit unseren authentischen Gefühlen – wir sind besser geerdet, fühlen uns mehr einverstanden mit uns selbst, können leichter und angstfreier handeln. Erdung ist die Basis für Aufrichtung und Expansion. Wir werden so groß, wie wir sind (weder größer noch kleiner) und lernen, unseren Körper mit uns selbst anzufüllen, sodass wir nach außen sichtbarer werden. Wir lernen, uns körperlich und seelisch neu zu „organisieren“ – in einem jeweils passenden Verhältnis von Festigkeit, Form und Muskelkraft einerseits sowie Offenheit und Schwingungsfähigkeit andererseits.

Schlaf, Entspannung, Körperpsychotherapie
Rentier